MASTZELLAKTIVIERUNGSSYNDROM – MCAS

ALLGEMEINE INFO

WAS IST MASTZELLAKTIVIERUNG?

Mastzellen gehören zum angeborenen („unspezifischen“) Teil des Immunsystems und finden sich als Wächter an allen Grenzflächen des Körpers zur Umwelt, nämlich in der Haut sowie in den Schleimhäuten der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der sofortigen Immunantwort, in dem sie auf schädliche Reize reagieren und entzündungsfördernde Substanzen freisetzen, die andere Immunzellen anlocken und eine Abwehrreaktion auslösen. Um diese Immunantwort im Bedarfsfall schnell auslösen zu können, haben Mastzellen große Mengen von Botenstoffen gespeichert, allen voran Histamin. Man kennt allerdings mittlerweile über 200 verschiedene Stoffe, die von Mastzellen ausgeschüttet werden können.

In den letzten Jahren rückt vermehrt ein Krankheitsbild in den Fokus, das als Mastzellaktivierung bezeichnet wird: während im Normalfall besagte Mastzellen ihre Botenstoffe nur nach Kontakt mit einem entsprechenden adäquaten Auslöser ausschütten, ist bei der Mastzellaktivierung dieser Mechanismus quasi „entgleist“ und es kommt zu wiederholter oder dauerhafter Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe, ohne dass es einen wirklichen Anlass dafür gibt. Anders erklärt reagiert der Körper plötzlich mit einer überschießenden Immunantwort auf vormals unproblematische Substanzen oder Nahrungsmittel.

Abzugrenzen von der eher funktionell bedingten zunehmend häufig auftretenden Mastzellaktivierung sind vergleichsweise eher selten auftretende genetisch bedingte Veränderungen, die zu einer erhöhten Anzahl von Mastzellen führen und daher ebenfalls mit einer erhöhten Ausschüttung der Mastzell-assoziierten Botenstoffe einhergehen können (kutane oder systemische Mastozytose). Da diese mit einer unkontrollierten Zellvermehrung einhergehen, fällt die Behandlung einer wirklichen Mastozytose auch in das Fachgebiet der Hämato-/Onkologie.

Bislang bekannte mögliche Ursachen für Mastzellaktivierung sind:

  • Allergien und Anaphylaxie
  • Genetische Faktoren (z. B. Mutationen im KIT-Gen)
  • Infektionen (z. B. Covid-19)
  • Impfungen
  • Umweltfaktoren (Schadstoffe, Zusatzstoffe, Kälte, Druck, Elektrosmog, Duftstoffe)
  • Stress und körperliche Belastung
  • Parasitosen
  • Bestimmte Antibiotika, z. B. Fluorchinolone
  • Schimmelpilzbelastung
  • Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)

Leiden Sie unter Anzeichen einer Mastzellaktivierung? Wir beraten Sie und unterstützen Sie in den weiteren Therapiemöglichkeiten.

 

SYMPTOME UND ANZEICHEN

WAS SIND DIE TYPISCHEN SYMPTOME EINER MASTZELLAKTIVIERUNG?

Mögliche Anzeichen von Mastzellaktivierung sind:
  • Allergische Reaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht bis hin zu Anaphylaxie
  • Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen („Brain Fog“)
  • Schwellungen von Gliedmaßen oder ganzer Körperregionen
  • Unklare Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen
  • Neigung zu Blutergüssen
  • Trockene Schleimhäute
  • Wiederkehrende Blasenentzündungen
  • Magen-Darm-Beschwerden mit teils umfangreichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Schlafstörungen, starke innere Unruhe, Ängste und Panikattacken

Oft treten die Symptome schubartig wechselnd und nach Stressphasen vermehrt auf.

Haben Sie diese Symptome bei sich wiedergefunden und haben Sie den Verdacht, dass bei Ihnen eine Mastzellaktivierung vorliegen könnte? – Wir im MEDIVITUM in Wiesbaden begleiten Sie, beraten Sie auch in alternativen Behandlungsmöglichkeiten und unterstützen Sie dabei.

 

Therapie und Behandlungen

WIE WIRD MASTZELLAKTIVIERUNG BEHANDELT?

Die Behandlung von Mastzellaktivierung ist komplex und umfasst mehrere Ansätze:

 

  • Abgrenzung zu Mastozytose: durch Laboranalysen und Spezialfärbung von Stufenbiopsien aus dem Magen-Darm-Trakt, ggf. auch Knochenmarkbiopsien
  • Elimination von Triggern: falls bekannt und so gut wie möglich
  • Medikamente: Antihistaminika (H1/H2), DAOsin, Cromoglicinsäure, Leukotrienantagonisten, Ketotifen, oder auch Prednisolon können individuell helfen, die Symptome zu lindern

Funktionelle Medizin

Wie kann Funktionelle Medizin bei Allergien oder einer Allergieneigung helfen?

In der „Funktionellen Medizin“ betrachten wir den Körper ganzheitlich und achten auf das gesunde Zusammenspiel körpereigener Funktionen. Sind diese gestört können Ungleichgewichte entstehen, die zur Entstehung einer Mastzellaktivierung beitragen können. Folgende Maßnahmen können wir Ihnen im Rahmen der Funktionellen Medizin anbieten:

  • Erweiterte Labordiagnostik: Diagnostik des Histaminstoffwechsels, eingeschränkte MCAS-Diagnostik (Tryptase, IgE ges, Leukotriene im Urin, Chromogranin A), Identifizierung von relevanten Mikronährstoffmängeln, Toxinbelastungen und anderen Triggerfaktoren, Hormonstatus, Mikrobiom
  • Optimierung/Supplementierung Mastzell-stabilisierender Mikronährstoffe und Pflanzenstoffe
  • Sanfte Entgiftungsmaßnahmen bei erhöhter Schadstoffbelastung
  • Darmsanierung und Förderung einer gesunden Darmflora
  • Sanftes Ausgleichen hormoneller Dysbalancen
  • Entspannungsverfahren, Stressmanagement und eventuell Psychotherapie
  • Entzündungshemmende und histaminarme Ernährung, individuelle Ernährungsberatung, optimalerweise Mikrobiom-basiert
  • Personalisierte Therapiepläne: Entwicklung individueller Pläne, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse und Bedingungen abgestimmt sind.
  • Begleitung bei der medikamentösen Einstellung, auch mit Low Dose Naltrexon (LDN)

Wir im MEDIVITUM in Wiesbaden beraten Sie individuell und spezialisiert. Kontaktieren Sie uns als Experten. In einem persönlichen Gespräch nehmen wir uns Zeit und entscheiden mit Ihnen, ob weitere Therapiemaßnahmen erfolgreich sein können.

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