Low dose Naltrexon – LDN

Allgemeine Info

WAS IST Low dose Naltrexon?

Der bereits seit 1984 zugelassene Wirkstoff Naltrexon ist ein Endorphinantagonist und wird in Dosierungen von 50 -150 mg/Tag zur Behandlung von Alkohol- und Drogenabhängigkeit eingesetzt. Im Niedrigdosis-Bereich (englisch „Low dose Naltrexon“, LDN, 0,5-4,5 mg/Tag) wird durch die Einnahme für wenige Stunden der Endorphin-Rezeptor blockiert und darüber die körpereigene Endorphinbildung angeregt. Der körpereigene ß-Endorphin-Spiegel (OGF=Opioid Growth Faktor) im Blut erhöht sich um das Zwei- bis Dreifache.

Endorphine sind körpereigene Stoffe, die unter anderem stark schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Wirkung besitzen. Sie werden im Zentralnervensystem gebildet und zum Beispiel in lebensbedrohlichen Situationen freigesetzt. Neben der schmerzlindernden Wirkung besteht über eine Modulation des Immunsystems ferner ein starker antientzündlicher Effekt, überschießende Immunreaktionen können reguliert werden.

Da sich die Zulassung von Naltrexon auf die Indikationen Alkohol- und Heroinabhängigkeit beschränkt, handelt es sich bei der LDN-Therapie um einen „off-label-use“, das bedeutet eine Anwendung außerhalb der offiziellen Zulassung.

Behandlung

WIE LÄUFT EINE LDN-BEHANDLUNG AB?

Die Einnahme in Kapsel- oder Tropfenform erfolgt einmal täglich. Dabei empfiehlt es sich, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen. Diese wird dann schrittweise und nach Rücksprache mit dem Therapeuten individuell je nach Befinden des Patienten gesteigert. Ein erster positiver Effekt kann sich innerhalb von wenigen Wochen einstellen. Die in den wenigen klinischen Studien zu dieser Behandlungsform als wirksam identifizierten Dosierungen liegen zwischen täglich einmalig 0,5 und 4,5 mg. Erfahrungsgemäß ging eine höhere Dosierung mit keiner weiteren Verbesserung einher. Viele Betroffene beobachten bereits bei sehr niedrigen Dosierungen deutliche Verbesserungen der Beschwerden. Die Dauer der Behandlung mit Naltrexon wird immer individuell und in Absprache mit dem Patienten festgelegt und hängt auch von der erzielten Wirkung und der Verträglichkeit ab.

Während einer Therapie mit LDN dürfen keine opioidhaltigen Schmerzmittel eingenommen werden, da sich die Wirkung aufhebt bzw. es zu Schmerzmittelüberdosierungen mit potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen kann! Vor geplanten operativen Eingriffen in Narkose muss LDN pausiert werden, bei ungeplanten Eingriffen muss der Narkosearzt über die Einnahme informiert werden.

Insgesamt ist die Therapie mit LDN gut verträglich und birgt keine großen Risiken, solange sie nicht mit Opioiden kombiniert wird.  Häufiger kommt es in den ersten Wochen zu Schlafstörungen, lebhaften Träumen und/ oder leichteren Magen-Darm-Symptomen, die meist im Verlauf wieder verschwinden und keine spezifischen Gegenmaßnahmen erfordern.

Anwendungsgebiete

WANN KANN EINE LOW DOSE NALTREXON-THERAPIE HELFEN?

Im Rahmen der off-label-Behandlung mit niedrig dosiertem Naltrexon zeigten sich bei den folgenden Krankheitsbildern Verbesserungen:

  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, Lupus erythematodes, Psoriasis, M. Crohn, Multiple Sklerose)
  • Long Covid / Post Covid
  • Chronische Erschöpfung, ME (Myalgische Enzephalitis) / CFS (Chronic Fatigue Syndrom)
  • Depressionen, verschiedene andere psychiatrische Erkrankungen, Autismus-Spektrum
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen, z. B. Rheumatoide Arthritis
  • Chronisch persistierende Infektionen wie z. B. Epstein Barr Virus, Borreliose
  • Chronische Schmerzerkrankungen, z. B. Fibromyalgie
  • Mastzellaktivierung/ MCAS
  • Dünndarmfehlbesiedelung / SIBO
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
  • Endometriose
  • Tumorerkrankungen (einzelne Fallberichte mit deutlich verlängerter Überlebenszeit bei guter Lebensqualität).

Kosten

Es handelt sich um eine Dauertherapie, deren Kosten je nach Dosis variieren können und die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Bei der Behandlung handelt es sich um eine privatärztliche Leistung für privat Krankenversicherte oder selbstzahlende Patienten.

Wir informieren Sie gerne persönlich über mögliche Kosten nach einer ausführlichen Anamnese.

Bei Interesse vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Im Rahmen dieses Termins werden unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Beschwerden gegebenenfalls sinnvolle weiterführende Schritte besprochen und auf Wunsch eingeleitet – wir beraten Sie gerne!

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